Liebe Posedown Besucher,
das Bodybuilding in Deutschland nicht gerade den Ruf einer
Breitensportart genießt ist hinlänglich bekannt. Die gesellschaftliche
Anerkennung aktiver Bodybuilder erreicht hierzulande kaum die Höhe der
Grasnarbe und die Chance auf einer Society Party einem
Wettkampfathleten zu begegnen ist eher unwahrscheinlich. Dieses
Parkett bleibt den Fußball- und Tennisspielern vorbehalten, die in
trauter Eintracht mit Golfspielern, die sich tagsüber bei der Fahrt
mit dem Elektrocar über endlose Rasenflächen völlig verausgabt haben,
Cocktailgläser schwenken.
Auch Leitfiguren wie Arnold Schwarzenegger haben mit Ihrer riesigen
Popularität, zumindest in unseren Breitengraden, dem Thema
Bodybuilding keinen positiven Impuls geben können.
Die sogenannte seriöse Presse greift Bodybuilding als Thema nur
dann auf , wenn es um handfeste Skandale oder tragische Unglücksfälle
geht. So etwas steigert die Auflage.
Schlimmer ergeht es noch den Frauen im Bodybuilding.
Sie werden sich erinnern das ausgerechnet der “Stern“ im
vergangenen Jahr mit einer seitenlangen geschmacklosen
Berichterstattung über Bodybuilderinnen den Eindruck erweckt hat das
alle Frauen die diese Sportart betreiben Teil einer „Freak-Show“ sind.
Verärgert über diese verzerrende und diskriminierende Darstellung
in einem Magazin, das uns immerhin die Fälschungen der
Hitler-Tagebücher beschert hat, habe ich einen Brief an die Redaktion
geschrieben. Dieser enthielt die Bitte den Autor der Story, aus
Gründen der Fairness in einer der nächsten Ausgaben ganzseitig mit
einer Posinghose bekleidet, in einer Pose seiner Wahl zu
veröffentlichen. Der Leser könnte sich dann selbst seine Gedanken über
die Beweggründe zu diesem Artikel machen. Die Antwort kam in Form
eines Standardbriefes: „Leider sehen wir uns bei der Vielfalt der
Einsendungen nicht in der Lage…………………“
Dies ist die Vorgeschichte, die uns dazu bewogen hat uns
umzuschauen unter den Bodybuilderinnen unseres Landes. In einer
Sportart, in der es schon die Männer schwer haben sich zu behaupten,
ist die Luft für die weiblichen Athleten noch dünner.
In unregelmäßiger Folge werden wir Portraits von Frauen zeigen, die
nicht nur über eine gehörige Portion Kraft verfügen, sondern auch
starke Persönlichkeiten sind.
Wir beginnen diese Serie mit einem Portrait über Annett Wittig:
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